Kaiserschnitt

Die meisten Frauen wünschen sich eine natürliche, möglichst einfache Geburt. Es kann jedoch auch anders kommen, vielleicht liegt das Kind falsch oder es gibt andere Komplikationen, die einen Kaiserschnitt notwendig machen. Heute wird der Eingriff nach Möglichkeit mit einer Teilnarkose durchgeführt. Die Mutter ist dann von der Brust abwärts betäubt, bekommt die Geburt jedoch bewusst mit. Auf diese Weise kann sie die ersten Minuten des Neugeborenen miterleben. Es kommt aber auch vor, z.B. bei einem Notkaiserschnitt, dass die Operation unter Vollnarkose durchgeführt werden muss.

Neben der Belastung durch die Operation meinen einige Mütter nachher, dass ihnen das Geburtserlebnis fehlt, oder sie haben das Gefühl, dass sie auf irgendeine Weise versagt haben. Manchen fällt es schwerer, die Bindung zum Kind aufzubauen. Besonders wenn sie unter Vollnarkose operiert wurden und dann ihr Baby dann erst einige Zeit nach der Geburt gesehen haben. Für viele Frauen ist es hilfreich, wenn der Partner oder eine vertraute Person anwesend ist. So wissen sie ihr Baby gut aufgehoben, während sie selbst in der Narkose liegen oder noch vernäht werden.
Natürlich ist jede Mutter froh, wenn ihr  Baby geboren ist und gesund ist. Wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde, muss das Erlebnis dennoch verarbeitet werden. Einigen Frauen kommten gut damit klar, bei anderen kann die Verarbeitung einige Zeit dauern, besonders wenn der Kaiserschnitt ungeplant war. Ein Buch, welches auf diese Problematiken eingeht und bei der Verarbeitung helfen kann, ist „Kaiserschnitt und Kaiserschnittmütter“ von Brigitte Renate Meissner.

Nach einem Kaiserschnitt:

In den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt hat die Mutter meist mehr Schmerzen, als nach einer natürlichen Geburt.  Sie sollte dennoch bald anfangen  aufzustehen, denn das beschleunigt die Heilung. Es gibt heute gut verträgliche Schmerzmittel, sodass die Mutter trotz Einnahme von Anfang an stillen kann.
Auch wird die Operation heute meist nach modernen Verfahren, wie der Misgav-Ladach-Methode durchgeführt. Die Operationswunden verheilen deutlich schneller und komplikationsärmer, als nach der herkömmlichen Operation. Die Narbe liegt heute meist unterhalb der „Bikinigrenze“ und verblasst meist recht schnell. Eine Behandlung mit Narbensalbe kann die Heilung unterstützen. Wenn keine Komplikationen auftreten können Mutter und Kind das Krankenhaus schon nach 3-5 Tagen wieder verlassen.

Wunschkaiserschnitt:

Wenn eine Kaiserschnitt durchgeführt wird, ohne dass er als medizinisch notwendig eingeschätzt wird, spricht man von einem Wunschkaiserschnitt. In den letzten Jahren ziehen immer mehr Frauen einen Wunschkaiserschnitt der natürlichen Geburt vor. Gemessen an der Zahl aller Gebärenden liegt der Anteil der Frauen, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden bei ca- 2%. Gründe dafür können unter anderem die Furcht vor starken Schmerzen bei der Spontangeburt sein, die bessere Planbarkeit des Geburtstermins aber auch die Angst vor Komplikationen unter der Geburt, wie z.B. möglichen Geburtsschäden beim Baby. Allerdings können bei der Operation  ebenfalls Komplikationen auftreten und nach der Geburt sind die Schmerzen oft stärker, als nach einer natürlichen Entbindung. Schwangere sollten sich vor einem Wunschkaiserschnitt umfassend infomieren und sich mit ihrem Arzt und der Hebamme beraten.