Was sollte man bei der Ernährung in der Schwangerschaft beachten:
Auch heute hört man noch häufig, dass eine Schwangere „für zwei“ essen muss. Bei solchen Empfehlungen sollte man zumindest die Größe des zweiten Essers beachten :o)
Das Verdoppeln der Nahrungsmengen ist jedoch nicht angebracht. Eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft dient der Gesundheit von Mutter und Kind. Von allem was die Mutter zu sich nimmt, gelangen die Stoffe über die Nabelschnur zum Kind.

Neben den nötigen Kalorien dürfen die Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente nicht zu kurz kommen. Da bei der Schwangerschaft der Energiebedarf nur gering erhöht ist, während der Bedarf an Nährstoffen sich zum Teil verdoppelt, ist eine sorfältige Zusammenstellung der täglichen Ernährung besonders wichtig! Nur durch eine abwechslungsreiche Kost ist eine ausreichende Zufuhr gewährleistet. Eine entsprechend zusammengestellte Ernährung ist der beste Garant für Gesundheit und Wohlbefinden von Mutter und Kind. Häufig werden auch Ergänzungsprodukte eingenommen. Die Einnahme sollte jedoch in jedem Fall mit dem Arzt abgesprochen werden.
Welche Nährstoffe sind besonders wichtig?
Folsäure
Der Bedarf an Folsäure ist bei Schwangeren erhöht. Sie hilft beim Aufbau des embryonalen Zentralnervensystems. Ein Mangel,
gerade in der frühen Schwangerschaft, kann die Bildung von offenem
Rücken oder einer sog. Hasenscharte begünstigen. Daher wird schon
Frauen, welche eine Schwangerschaft planen, empfohlen bei der Ernährung auf eine ausreichende Zufuhr an Folsäure empfohlen. Oft muss dazu ein Zusatzpräparat eingenommen werden.
Die folgenden Nahrungsmittel enthalten relativ viel Folsäure:
- Soja
- Weizenkeime, Gerste
- Grünkohl, Rosenkohl, Spinat
- Bohnen
- Linsen, Erbsen
- Früchte, Orangen
- Reis
Eisen
Bei
Schwangeren ist der Bedarf an Eisen stark erhöht. Eisen wird bei der
Blutbildung benötigt. Das sich die Blutmenge der Mutter erhöht und der
Fötus außerdem Eisen für sein Wachstum benötigt, ist
die Gefahr eines Mangels an Eisen während der Schwangerschaft erhöht.
Oft ist die zusätzliche Einnahme von Eisen nötig. Die bei einer normalen
Ernährung aufgenommene Eisenmenge ist oft nicht ausreichend. Eine
gleichzeitige Einnahme von Vitamin C erleichtert dem Körper die Aufnahme.
Besonders gute Eisenlieferanten sind:
- Hülsenfrüchte
- Getreide
- grünes Blattgemüse
- Fleisch
- Nüsse
Calcium
Calcium wird für den Knochenaufbau des Kindes benötigt. Wenn nicht genügend Calcium aufgenommen wird, greift der Körper auf die Reserven in den Knochen zurück, was eine Osteoporose begünstigen kann. Milch und Milchprodukte enthalten recht viel Calcium. Bereits ein halber Liter Milch deckt den Tagesbedarf zu ca. 50 Prozent.
Jod
Auch Jod ist ein Mineral,
das von der Schwangeren in erhöhtem Maße benötigt wird. Es spielt auch
eine große Rolle bei der gesunden Entwicklung des Ungeborenen. Ab der
12. Schwangerschaftswoche benötigt das Baby nämlich Jod für die eigene
Schilddrüse, die jetzt ihre Funktion aufnimmt.
Jod ist beispielsweise enthalten in:
- Meeresfisch,
- jodiertem Speisesalz
- z.T. auch im Trinkwasser
Magnesium
Magnesium
ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Es hilft bei
der Aufnahme von Eiweißen sowie der Nutzung von Fetten, Kohlenhydraten
und Enzymen. Es ist wichtig für das Zusammenziehen und Entspannen der
Muskulatur und die Versorgung und den Knochenaufbau des Fötus. In der
Schwangerschaft ist der Bedarf an Magnesium erhöht. Er
kann durch die normale Ernährung oft nicht gedeckt werden. Ein Mangel
kann z.B. zu Wadenkrämpfen führen, aber auch zu frühzeitigen Wehen oder
gar einer Fehlgeburt.
Magnesium ist praktisch in allen Nahrungsmitteln enthalten. Besonders in:
- Vollkornprodukten
- Soja, Leinsamen
- Sesam, Sonnenblumenkernen
- Hülsenfrüchten, Nüssen
- grünen Gemüsesorten
Welche Lebensmittel sollte man meiden?
- Rohes oder nicht ganz durchgegartes Fleisch, da es Erreger von Toxoplasmose enthalten kann.
- Roher Fisch (z.B. Sushi)
- Leber, Leberpastete und andere Lebensmittel, die viel Vitamin A enthalten. Zu große Mengen an Vitamin A können zu Schädigungen des Embryos führen.
- Rohe Eier und nicht genügend lange gegartes Geflügel. Diese können Salmonellen enthalten
- Rohmlich und Rohmilchprodukte (z.B. Weichkäse) können Listerien enthalten
- Kaffee, Tee, Cola u.ä. enthalten Aufputschmittel und sollten nicht in größeren Mengen getrunken werden
- auf Alkohol sollte während der Schwangerschaft ganz verzichtet werden