Neugeborenengelbsucht (Ikterus)

Fast die Hälfte aller Neugeborenen bekommt innerhalb der ersten Lebenswoche eine Neugeborenengelbsucht (Neugeborenen-Ikterus).  Dabei handelt es sich keinesfalls um eine infektiöse Lebererkrankung (wie andere Formen der Gelbsucht). Sondern sie entsteht durch eine erhöhte Bilirubinkonzentration nach der Geburt.

Baby mit Neugeborenengelbsucht

Die Haut und das Augenweiß nehmen dabei eine Gelbfärbung an. Das Bilirubin ist ein Stoff, welcher beim Abbau der roten Blutkörperchen gebildet und im Normalfall von der Leber in eine über die Nieren ausscheidbare wasserlösliche Form umgewandelt wird. Die Leber der Neugeborenen ist dazu noch nicht vollständig in der Lage. Da dies eine Frage der Reife ist, sind Frühgeborene besonders anfällig. Wenn nun die Konzentration von Bilirubin eine bestimmte Schwelle übersteigt, besteht die Gefahr, dass sich Bilirubin im Gehirn ablagert und dort bleibende Schäden verursacht.

Wenn die Werte eines Kindes als zu hoch eingeschätzt werden, wird es einer Phototherapie unterzogen bei der es in einem Inkubator mit UV-Licht bestrahlt wird. Dadurch wird das Bilirubin in der Haut so verändert, dass es vom Körper ausgeschieden werden kann. In schweren Fällen kann eine Blutaustausch nötig werden. Im Normalfall verschwindet die Neugeborenengelbsucht aber nach wenigen Tagen, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. 

Etwa zehn Tage nach der Geburt ist die Leberfunktion meist ausgereift und die Bilirubinwerte normalisieren sich.