Geburtsort

Wohin zur Entbindung?

Die Entscheidung über den Geburtsort sollte nicht zu spät getroffen werden. Besonders, wenn man sich für einen anderen Ort, als eine Klinik entscheidet, sind rechtzeitige Vorbereitungen nötig.

Welcher Ort für die anstehende Geburt „der richtige“ ist, muss letzlich jede Mutter  bzw. jedes Elternpaar für sich in Absprache mit Hebamme und Arzt entscheiden. Wichtig ist dabei, dass die Eltern sich bei dem gewählten Geburtsort gut aufgehoben fühlen.


Klinik

Die meisten Frauen (über 90%) entscheiden sich für die Entbindung in einer Klinik. Es gibt vielen werdenden Müttern ein Gefühl der Sicherheit, dass bei eventuellen Komplikationen alle technischen Hilfsmittel zur Verfügung stehen und entsprechende Fachärzte vor Ort sind. Frauen, welche bestimmten Risiken bei der Entbindung ausgesetzt sind, sollten ebenfalls in einer Klinik entbinden. Hierzu zählen sowohl chronische Erkrankungen der Mutter (z.B. Diabetis, Herz- und Nierenkrankheiten), als auch Mehrlingsgeburten oder wenn das Baby in Steißlage liegt. Auch Frühgeburten und Kaiserschnitte finden in einer Klinik statt, da Mutter und Kind nach der Geburt stationär behandelt werden.

Ein Nachteil an der Entbindung in einer Klinik ist die oft als steril empfundene Krankenhausatmosphäre. Viele Kliniken stellen sich heute mehr auf die Bedürfnisse der Gebärenden ein. Dennoch ist die Betreuung im Normalfall weniger persönlich, als im Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt. Es kann auch vorkommen, dass man wegen eines Schichtwechsels von verschiedenen Hebammen und Ärzten betreut wird.

Es empfiehlt sich, den örtlichen Kliniken im Vorfeld einen Besuch abzustatten. Die meisten Krankenhäuser bieten Informationsabende für werdende Eltern an, bei denen sich die Station vorstellt, der Kreißsaal besichtigt werden kann und wichtige Fragen z.B. über mögliche Gebärpositionen oder das Rooming-In geklärt werden können.
Besonders beliebte Geburts-Kliniken sind oft schon langfristig belegt. Hier kann es nötig sein, sich sehr frühzeitig anzumelden.

Einige Krankenhäuser bieten auch die sogenannte hebammengeleitete Geburt an. Hierbei werden gesunde Schwangere ausschließlich von Hebammen geburtshilflich begleitet. Ein gemeinsam mit Fachärzten erarbeiteter Kriterienkatalog ist für die verantwortliche Hebamme die Grundlage für das rechtzeitige Hinzuziehen eines Arztes.


Geburtshaus

In den letzten 10-15 Jahren haben sich  in vielen Städten Geburtshäuser angesiedelt. Sie werden von einer oder mehreren Hebammen betrieben und sind ansonsten sehr unterschiedlich organisiert. Einige Häuser arbeiten auch mit Ärzten zusammen.

Es wird verstärkt auf eine wohnliche Atmosphäre und persönliche Betreuung geachtet, damit die Geburt in einem möglichst entspannten Rahmen ablaufen kann. Musik, Kerzen, Aromaöle etc. gehören zur Ausstattung der Geburtshäuser oder können nach eigenem Wunsch mitgebracht werden.
Sie gehen einige Stunden nach der Geburt nach Hause, und „Ihre“ Hebamme übernimmt in den meisten Fällen auch die Nachsorge.

Oft erstreckt sich die Betreuung durch das Team des Geburtshauses über die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit.
Medizinische Eingriffe sind in den Geburtshäusern jedoch nicht möglich. Bei größeren Problemen während der Geburt kann somit die Verlegung in eine nahe gelegene Klinik nötig werden.
(Weitere Informationen über Geburtshäuser finden Sie unter www.geburtshaus.de.)


Hausgeburt

Eine Geburt in den eigenen vier Wänden ist sehr persönlich. In der Regel ist nur Ihre Hebamme zur Unterstützung anwesend.
Hausgeburtshebammen verfügen über entsprechende Ausrüstungen, um das Neugeborene zu überwachen und Erste Hilfe zu leisten. Bei Problemen kann es nötig werden, eine nahegelegene Klinik aufzusuchen.

Eine Hausgeburt erfordert eine rechtzeitige und gründliche Vorbereitung. Voraussetzung ist, dass Sie eine Hebamme gefunden haben, der sie vertrauen. Diese wird Ihnen auch sagen, was sie für die Geburt alles bereithalten müssen.


Ambulante Geburt

Eine ambulante Geburt kann in der Klinik, im Geburtshaus oder in der Facharzt-Praxis stattfinden. Nach einem problemlosen Verlauf können die Eltern einige Stunden nach der Geburt nach Hause gehen.
Wichtig ist es, sich vorher rechtzeitig um eine Nachsorge-Hebamme zu kümmern. Diese betreut Mutter und Kind im Anschluss zu Hause.